Sonntag, 6. März 2011

karnevals touristin

ich war karneval feiern!
ein guter freund hat mich eingeladen, mit ihm durch die nippeser kneipen zu ziehen und karneval zu feiern - zu fiere, wie ma hier in kölle esu schön säht.... (übersetzung für nicht kölner: wie man hier in köln so schön sagt)
nennt mich zweiblum!
Wann hab ich das letzte mal karneval gefeiert? ich glaub, es ist ungefähr 16 Jahre her....
in der theorie bin ich schon eine karnevalsfreundin: verkleiden, rumlärmen, winteraustreiben, party machen, sich mit den geistern verbünden.... aber seitdem ich im kölner karneval mal rückwärts aus dem zug gedrückt worden bin, weils den jecken nicht schnell genug ging, bin ich über die wilden tage meistens geflüchtet, bzw habe meine karnevalistischen aktionen auf kleine züge und die traditionelle reggaeparty an weiberfasnacht beschränkt.
aber dann traf es sich am freitag so gut: frei über nacht und die nette einladung - das ist doch einen versuch wert, dachte ich mir.
und auf gings: erst mal kostüme aussuchen, zum glück hat der junge mann einen großen fundus daheim.
wir verkleideten uns als kölner karneval komitee (wie schreibt sich das?!) und feuervogel. dann auf in die kneipen!
ich wußte ja gar nicht (mehr?), wie die kölner den karneval feiern....
grundelemente:
verkleidung
((kölsche)karnevals)musik
kölsch (das berühmte kölner bier!!)
der rest kommt dann von allein....
und so wars auch.... wie so oft gilt auch hier das motto: sich einfach drauf einlassen und: die party is immer so gut wie man sie sich macht.
die lieder kann man ganz schnell mitsingen, die meisten haben einen sehr einprägsamen refrain. einige kannte ich noch von früher aus meiner kindheit und andere hab ich von meinem sohn gelernt, der kennt schon mehr als ich, aus dem kindergarten und der schule. kein wunder, denn die meisten kölner, egal ob zugezogen oder einheimisch, lieben karneval!
irgendwie hab ichs geschafft, die innere distanz, die ich zum karneval habe/hatte, nicht zwischen mich und die party kommen zu lassen. außerdem tanze ich ja gerne auf tischen und bänken. das haben wir auch getan! und ich war nicht die einzige "touristin", es gab noch andere von außerhalb. auf unserer tour waren auch nicht so viele abgestürzte alkohol leichen, was sehr angenehm war. dieser massive alkohol konsum hat mich über viele jahre stark abgeschreckt. hier konnte ich mit dem vorurteil aufräumen, dass sich die jecken doch nur ins koma saufen wollen. wir hatten alle einen in der krone, aber die meisten kannten ihr maß, inclusive mir.
was hat mir gefehlt?
ein guter MC, dann hätte die bude gebrannnt ;)
was möchte ich mal sein?
ein karnevals MC!!
das würd mir super viel spaß machen!
was fehlt mir noch dazu?
bessere kenntnis der karnevalslieder - aber leute, die eigne ich mir an und dann gehts ab! kicher....
ich sag euch bescheid, wenn's so weit ist! aber es dauert noch, mindestens ein jahr.
und allgemein?
es ist schon faszinierend, wie sich eine ganze stadt für 5 tage in den ausnahme zustand versetzt und gnadenlos an jeder ecke party macht.... zumindest in der innenstadt und an beliebten plätzen wird jefiert, bis dä aarz kütt (gefeiert, bis der arzt kommt) aus fenstern, von balkonen dröhnt die musik, knallebunt ist das volk und wer nicht verkleidet ist, fällt auf! überall gibts buden mit kölsch, kölsch und kölsch, mit rievkooche, würstchen und - na was - kölsch.
wenn ihr mich fragt: köln zu karneval ist eine reise wert, egal ob als fan, als tourist oder ethnologIn...
probierts mal aus!
ich mach heute einen tag karneval pause (und moin wahrscheinlich auch) aber am dienstag jehdet wigger am südstadtzoch!!!
ich verbleibe mit einem fröhlichen "Kölle alaaf!!!!"
eure lilli

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