Sonntag, 4. November 2007

afghanistan und deutschland - oder: wie feige ist deutschmann wirklich

neulich im wartezimmer las ich mit th. einen bericht im spiegel (gute gelegenheit, mal was für meine allgemeinbildung zu tun) über unsere afghanische aussenpolitik.
abends kam ein afghanischer bekannter zu besuch. wir sprachen über den krieg in seinem heimatland, die rolle der deutschen, der amis, der russen, die situation der frauen. da erzählt er folgende geschichte: ein hoher deutscher beamter bat ihn, ihm behilflich zu sein, den frauen der hilfsorganisation medico mondiale (medico mondiale hilft vergewaltigten, traumatisierten frauen in kriegsgebieten auf der ganzen welt) das einreise visum nach afganistan zu verweigern. auf die frage nach dem warum antwortete der deutsche: damit es nicht heißt, die deutschen hetzten die afghanischen frauen auf...
unser bekannter lehnte ab: das kann ich nicht tun. was diese frauen leisten, könnte kein mann tun! uns würden sie erschießen. die frauen kriegen das visum. sie sind die einzigen, die überhaupt helfen.
da frage ich mich: wie wollen die deutschen denn beim wiederaufbau helfen? indem sie die augen verschließen vor den greultaten der männer, von denen ein ganzes land befreit werden mußte? indem sie die opfer noch aus der ferne mit füßen treten?
wenn ihr mehr über medicomondiale wissen wollt, guckt ihr in der link liste unter FrauenHelfenFrauenWeltweit
als ich nach abtreibungsriten in afghanistan fragte, erzählte er mir von alten frauen, die abgeschieden leben und die von frauen gerufen werden, wenn gynäkologischer rat gefragt ist. die alten sprechen nur mit den frauen, männer werden weggeschickt: hau ab, das ist frauensache. dann geht die frau mit der alten und bleibt 2-4 tage weg. oft sind sie auch hebammen und werden natürlich hexe genannt, von den männern abgelehnt und gefürchtet... ich erzählte ihm von dem abtreibungstanz von aiva steiner.
so, die emma... demnächst!