Samstag, 29. März 2008

weiter gehts

um es nochmal in aller klarheit zu sagen: wir frauen sind nicht darauf angewiesen, uns unser seelenheil in einer der traditionellen religionen zu suchen. wir brauchen unsere energie nicht mehr darauf zu verschwenden, wertschätzung und spirituelle mitbestimmung in den klassischen glaubensgemeinschaften zu erfahren und zu erkämpfen. wir nehmen uns einfach zurück, was von je her unseres war. während die ersten ethnologinnen mit ihren matriarchats theorien noch auf vehemente ablehnung ihrer männlichen kollegen stießen, wird doch mittlerweile weitgehend anerkannt, dass vielerorts die ältesten gefunden siedlungen eindeutig auf martiarchalisch organisierte stämme zurück gehen. dort wurden unzählige idolfigürchen gefunden, die alle samt frauen darstellen. es wurden keine befestigungsanlagen und keine waffen gefunden. auf malta stehen alte tempel, die in form eines frauenkörpers gebaut sind. in lascaux studierte eine gruppe von frauen die höhlenmalereien, die angeblich jagdszenen darstellen sollen. vor allem die pfeile an den schwangeren tieren, die zum töten völlig ungeeignete punkte markieren, stellten sich schließlich als wichtige punkte bei der geburtshilfe heraus: mit schmerz lindernder und atem fördernder Wirkung. (nach zu lesen in: menschen frauen fliegen wieder - ute manan schiran)
in den siebzigern schwappte die spirituellen frauenbewegung von amerika nach europa. seitdem machen sich immer mehr frauen auf den weg zur göttin - für uns bedeutet das: auf den weg zu uns selbst. wir lassen uns von allen göttinnen dieser welt inspirieren, auf manch einem altar stehen kali und maria in trauter eintracht. wir suchen uns eine göttin und erwecken ihre kraft in uns. jede frau ist priesterin der göttin, unser körper ist unser tempel. unsere offenbahrung ist niemals abgeschlossen, denn bei uns gibt es raum für alle wahr-nehmungen unserer selbst, es gilt das prinzip: tritt in den kreis und mach wahr was du weißt. unsere rituale und unsere magie sind mit dem alltag verwoben, wir trennen nicht zwischen alltag und heiligem. wir nehmen kontakt auf zur natur, denn wir begreifen alles als teil der großen mutter göttin und somit als teil von uns selbst. wir wissen, dass ohne unsere zustimmung kein wesen geboren werden kann, und wir erwachen im bewußtsein dieser macht. wir sind lebendiger teil des erschaffens und zerstörens und das bild der guten, nährenden mutter ergänzen wir durch das bild der erschreckenden kali, die männer, frauen und kinder frisst und götter und dämon zertanzt. wir kreieren rituale passend zum anlass und wir verehren die göttin, wo es uns gefällt, im wald, im park, im badezimmer, in der dancehall. wir erinnern, dass freie frauenenergie unerlässlich ist für das gleichgewicht der welt. wir nehmen unseren raum wieder ein und längst liegt über der einseitigen, zerstörerischen politik der religionen und des kapitalismus ein netzwerk unsichtbarer, weiblicher fäden. die veränderung hat schon begonnen, sie wirkt, wird wirklichkeit. im internet habe ich einen rundbrief für göttinnen-spiritualität abonniert, stundenlang kann eine da surfen und wirk-lich wunder-volles entdecken. ebenfalls entstanden gemeinschaften, die die göttin und den gott gemeinsam, die große mutter und den gehörnten, verehren.
its time we women take back our former spiritual powers. thousands of years ago, women were the center of cultural and spiritual life (what might not had been separated from each other back then). so in my eyes it is not a question of when will christianity, islam, and the jews give more rights to women, when will they appreciate the vagina as a holy place (everybody is born through a woman), but of taking back our natural right of practising the glory of ourselves, our bodie, our personal sensation, our holiness and integrity. the new female spirituality declares every woman to be a priestness of the godess in all her beautiful and terrifying ways.

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