Dienstag, 25. März 2008

lillis ostersamstag und der burkatanz



haben am samstag zur peacezeichen aktion trotz des schlechten wetters unseren "enthüllungstanz" aufgeführt. wir trugen burkas (oder zumindest ähnliches, denn meine nähkünste lassen doch stark zu wünschen übrig...), unter denen verschiedene menschen hervorkamen: eine bauchtänzerin, eine hexe, zwei mädchen, ein mann... daraufhin protestierte eine dame aus saudi-arabien heftigst, rief, warum immer nur die moslems verspottet würden, was sei mit den christen und den amerikanern? jetzt hat bei uns eine diskussion darüber begonnen, ob es erlaubt ist, so einen tanz öffentlich aufzuführen, ob das respektlos ist.
schon schreibt eine, dass uns in unserer nicht-religiösität nichts mehr heilig wäre und es keinen vergleichbaren spott für christen gäbe und sie nicht mehr für die zeitung schreiben wolle, wenn wir fotos vom tanz dort abdrucken würden. erpressung? wir leben in einem land, in dem meinugsfreiheit noch ein grundrecht ist und kunst zu einer neuen sichtweise der dinge verhelfen darf.
über christen und ihren gott, die USA, die bibel, die kirche, die juden (die machen sogar witze über sich selbst, da könnten sich christen und muslime eine scheibe abschneiden) wurde schon soviel gespottet, ironisiert, in den dreck gezogen... dagegen sind so ein paar mohammed karikaturen, ein tanz, indem eine burka abgelegt wird (dabei blieb eine sogar verhüllt) gar nichts.
Bei uns interessiert es einfach keinen mehr, wenn jemand mal wieder jesus, petrus, den papst und meißner karikiert, in der serie southpark jesus telefonseelsorge macht, cartman gekreuzigt wird, gott und luke skywalker mit kyle telefonieren. die meisten menschen der sogenannten westlichen welt akzeptieren diese art der auseinandersetzung einfach als bestandteil des individuellen ausdrucks, einer lebendigen kultur, der meinungsfreiheit.
ich will nicht in einem topf mit den christen geworfen werden (auch wenn ich ein paar sehr nette kenne), die stören mich mit ihrem erbsünde prinzip und der ganzen schuld, die nur gott von dir nehmen kann... nee danke.
im namen des herren wurden soviele selbstständige, einmächtige frauen verbrannt und völker vernichtet, und immer noch missionieren sie mit ihrer körperfeindlichkeit und ihrem sündenkreuz freie menschen, die sich dann auch wegen allem und jedem schuldig und unrein fühlen sollen. was soll daran toll sein?
vergessen wir nicht, dass die traditionellen christen die frauen immer noch aus den entscheidenden machtpositionen heraushalten. christentum kommt für mich genauso wenig in frage wie der islam.
die offizielle erklärung der kirche, dass auch frauen seelen haben, liegt erst wenige jahrzehnte(?) zurück. zum machotum der bibel lest mal 1. korinter, kapitel 11.
aber die alten kirchlichen dogmen liegen als moralischer grundstein in unserem unterbewußtsein.
wenn wir diese programmierung nicht erkennen, können wir uns schwerlich als selbstbestimmt begreifen. das traditionelle schwarz/weiß denken, das entweder/oder prinzip der monotheistischen religionen führt immer in eine sackgasse. denn nichts ist nur ausschließlich so oder so. es ist dieses ODER prinzip, das eine freie entfaltung, eine ganzheitliche (und damit heilsame) weltanschauung unmöglich macht.

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